Lederarten

Dieser Artikel befasst sich mit den warentypischen Eigenschaften der verscheidenen Ledersorten

Anilin Leder oder auch Naturbelassene Leder:

Bei dieser Lederart dringen die Farbstoffe bei der Färbung tief in die Poren ein ohne die Oberfläche der Haut zu verändern bzw. abzudecken.

Leicht pigmentierte Leder oder auch Semianilin:

Die unterschiedliche Struktur der einzelnen Haut bleibt erhalten. Farbunterschiede können deshalb vorkommen. Alle evtl. Naturmerkmale wie Insektenstiche, Hautverletzungen usw. bleiben sichtbar. Um diesen entgegenzuwirken wird hierfür nur die beste Rohware eingesetzt. Anilin Leder zeichnen sich durch einen besonders weichen, warmen und natürlichen Griff aus und sind äußerst Haut sympatisch.

Semianilin Leder werden wie Anilin Leder vorgefärbt. Um die Oberflächenfarbe auszugleichen und um Strukturunregelmäßigkeiten auszugleichen, erfolgt eine Kombination aus Transparent und Deckfärbung mit Pigmentfarbe, hierdurch wird das Leder außerdem unempfindlicher gemacht. Die Naturmerkmale der Haut sind weniger sichtbar.

Pigmentierte Leder:

Werden teilweise an der Oberfläche korrigiert und erhalten eine deckende und schützende Pigmentfarbschicht. Pigmentierte Leder sind trotzdem sehr weich und anschmiegsam und sind durch die Pigmentierung außerdem außerordentlich beanspruchbar und pflegeleicht. Wegen der Unempfindlichkeit werden diese Artikel neben dem Wohnbereich auch im Objektbereich eingesetzt

Dem Kenner, der aus Überzeugung Lederpolstermöbel kauft, ist bewusst, dass Naturmerkmale einer Garnitur erst den natürlichen, unverwechselbaren Charakter verleihen.

Diese Merkmale können sich unterschiedlichst darstellen, z.B. in Form von Narben, durch Heckenrisse hervorgerufen, oder Hornstöße, Kampfspuren von Weidevieh. Auch Adern, Mast- und Halsfalten, Insektenstiche etc. sind unverwechselbare Merkmale, ebenso wie Striegelstriche, die sich als Zeichen gut gepflegten Stallviehs in der Hautoberfläche verewiglichen. Unterschiedliche Hautdichte führt z.B. zu leicht unterschiedlicher Farbaufnahme und damit zwangsläufig zu gewissen Farbschwankungen innerhalb einer Haut.
Dies alles gilt grundsätzlich sowohl für Glattleder, die durch keinen Farbpigmentauftrag farblich egalisiert sind, als auch für Nubuk-Leder. Bei nubukierten Ledern handelt es sich um narbenseitig geschliffene Leder mit samtartiger Oberfläche, die uni oder auch durch Prägungen optisch angereichert sein können. Da jede in einer Haut vorhandene Narbe eine Verdichtung der Lederstruktur darstellt, nimmt die Narbe beim Färbvorgang die Farbe etwas unterschiedlich auf. In der Regel stellen sich Narben im Endprodukt etwas heller dar. Grundsätzlich gilt: Bei allen Naturmerkmalen können leichte Farbunterschiede auftreten. Diese begründen jedoch keine Reklamation.

Selbstverständlich achtet wir bei der Herstellung des Möbels darauf, dass derartige Stellen in der Garnitur nicht zu konzentriert auftreten und, wenn möglich, im Sitz- und Rückenbereich vermieden werden. Ganz auszuschließen ist die Verarbeitung in diesen Bereichen jedoch nicht.

Derartige Erscheinungsbilder mindern in keiner Form die Qualität und werden vom Kenner eher geschätzt, da sie die Echtheit des Produkts beweisen.